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"Schon leichter Luftzug macht Schmerz schlimmer": Gudrun erkrankt schwer an Gürtelrose

"Schon leichter Luftzug macht Schmerz schlimmer": Gudrun erkrankt schwer an Gürtelrose

Bereits vor dem Auftreten des typischen Hautausschlags kann sich Gürtelrose durch starke Nervenschmerzen ankündigen. Worauf Sie achten sollten und warum schnelles Handeln wichtig ist.

Wer bei Gürtelrose lediglich an einen halbseitigen, gürtelförmigen Hautausschlag denkt, der sich durch rote, brennende und juckende Bläschen bemerkbar macht, unterschätzt die starken Schmerzen, die schon vor den ersten Hautveränderungen auftreten können. Sie belasten die Betroffenen nicht nur während der akuten Krankheitsphase, sondern auch langfristig.

"Schon ein leichter Luftzug führte dazu, dass der Schmerz schlimmer wurde", berichtet Gudrun, die selbst betroffen war. Denn es kann sich eine stark ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit entwickeln und selbst einfache Reize können, wie bei Gudrun, unerträglich werden.

"Die gefürchtetste Komplikation ist natürlich der anhaltende Nervenschmerz durch die Gürtelrose", erklärt der Allgemeinmediziner Jörg Schelling. Bei der sogenannten Post-Zoster-Neuralgie (PZN) bleiben die Nervenschmerzen auch nach Abklingen der äußeren Symptome über Monate bis Jahre bestehen, und die Betroffenen werden zu chronischen Schmerzpatienten.

Bei einer Gürtelrose ist eine frühzeitige Behandlung innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome von großer Bedeutung. "Ich weiß noch, dass meine Ärztin damals sagte, dass das jetzt knapp war, da man ja dieses berühmte Zeitfenster von 72 Stunden hat. Sie hat mir auch gesagt, dass ich doch lieber ins Krankenhaus gegangen wäre", erzählt Jens, der kurz vor Weihnachten an Gürtelrose erkrankte.

Je mehr Zeit die Diagnose in Anspruch nimmt, desto wahrscheinlicher sind Komplikationen wie die Post-Zoster-Neuralgie. Aufgrund der oft unspezifischen, grippeähnlichen Symptome, die bereits vor den ersten Hautveränderungen auftreten, ist eine rechtzeitige Diagnose innerhalb des engen Zeitfensters jedoch eine Herausforderung.

Wenn der typische Hautausschlag sichtbar wird, ist die Erkrankung oft schon weit fortgeschritten. Bei Menschen mit chronischen Krankheiten kann die Diagnose zusätzlich erschwert sein. "Chronische Krankheiten wie Diabetes oder rheumatische Erkrankungen im Alter verursachen sehr unspezifische Beschwerden – zum Teil auch Schmerzen. Daher ist es sehr schwierig, gerade auch die Vorboten einer Gürtelrose zu erkennen", berichtet der Altersmediziner Jürgen Bludau aus seiner Erfahrung.

Die durch die Gürtelrose verursachten Nervenschmerzen können dann fälschlicherweise als Symptome der chronischen Krankheit gedeutet werden.

Chronische Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes, Rheuma, COPD, Asthma oder eine Krebserkrankung erhöhen das Risiko ebenfalls, da sie das Immunsystem zusätzlich schwächen.

Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zufolge haben alle Personen ab 60 Jahren Anspruch auf eine Impfung gegen Gürtelrose. Für Menschen mit Grunderkrankungen wird die Gürtelrose-Impfung bereits ab 50 Jahren empfohlen.

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